Das Restless Legs Syndrom (RLS) ist eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen, wird aber nur bei jedem fünften Betroffenen festgestellt. Oft leiden Patienten während einer Therapie unter medikamentösen Nebenwirkungen.
▼Akupunktur▼Implantat-Akupunktur ▼kostenloses InfopaketRLS macht jede Entspannung unmöglich. Wer daran leidet, ermattet körperlich und geistig. Für Betroffene Patienten ist das Restless Legs Syndrom oft eine große Belastungsprobe für die Partnerschaft. Und obwohl die neurologische Erkrankung zu den häufigsten überhaupt zählt, wird sie oft nicht erkannt oder falsch diagnostiziert. In Deutschland sind vermutlich 5-10% der Bevölkerung betroffen, davon mehrheitlich Frauen. Die Patienten schildern meist erst auf konkrete Nachfrage die Symptome häufig wie folgt:
- schwer beschreibbare Missempfindungen wie Kribbeln, Ziehen, Rumoren, aber auch Schmerzen (meist den Unterschenkeln)
- einen Bewegungsdrang in Ruhe (Liegen oder Sitzen)
- eine deutliche Besserung durch Bewegung und eine Zunahme der Beschwerden am Abend und in der Nacht.
Ein- und Durchschlafstörungen sind eine sehr häufige Folge dieser Erkrankung. In schweren Fällen können psychische Beeinträchtigungen wie depressive Verstimmungen auftreten. Häufig ist der Schlaf durch gleichzeitig auftretende periodische Beinbewegungen gestört.
Ursachen und medikamentöse Therapie
Die Ursache dieser neurologischen Erkrankung ist bisher nicht vollständig aufgeklärt, genetische Faktoren scheinen aber eine bedeutende Rolle zu spielen. Immer wieder werden Familienstammbäume mit einer großen Anzahl von Betroffenen beschrieben. Als Therapie bei leichten und nur gelegentlich auftretenden Beschwerden gilt bei Bedarf vor allem die Verabreichung des Wirkstoffes Levodopa, einer Vorstufe von Dopamin. Die dauerhafte Gabe kann jedoch das Krankheitsbild verstärken oder verändern (sogenannte Augmentation) und zu medikamentösen Nebenwirkungen führen1).
Bei der Behandlung schwerer Symptome gelten Dopamin-ähnlich wirkende Substanzen inzwischen als Mittel der Wahl. Diese Substanzen stimulieren Dopamin-Rezeptoren. Meist wird hierbei auf den Wirkstoff Ropinirol zurückgegriffen. Auch hier treten häufig bis sehr häufig2) Nebenwirkungen auf 3).
Akupunktur
Die Akupunktur ist eines der ältesten Heilverfahren der Menschheitsgeschichte. Sie wurde bereits vor mehr als 4000 Jahren in China angewendet. Wir wissen heute, daß Akupunktur eine Reflextherapie ist, die über bestimmte Akupunkturpunkte Störungen oder Symptome an den zugehörigen Organen beeinflussen kann.Abb: Akupunkturpunkte am Ohr
Es existieren heute viele verschiedene Formen von Akupunktur. Die wichtigsten Vertreter sind die Körperakupunktur sowie Ohr,- Schädel- und Handakupunktur. Dabei werden jeweils verschiedene Methoden zur Punktstimulation benutzt wie etwa klassische Akupunkturnadeln, Dauernadeln, Akupressur oder Stimulation mittels Laser.
Eine besondere Form der traditionellen Punktstimulation ist vor allem in Asien verbreitet: An den bekannten Akupunkturpunkten werden kurze Fäden aus auflösbarem chirurgischen Nahtmaterial an bekannte Akupunkturpunkte unter die Haut implantiert (Catgut-Akupunktur). So wird eine Langzeitstimulation erreicht. Die positive Wirkung auf viele Krankheitsbilder wurde in klinischen Studien belegt3).
Akupunktur bei RLS
Patienten und Akupunktur-Therapeuten berichteten bereits seit geraumer Zeit über die Behandlung des Restless Legs Syndroms mit klassischer Akupunktur. Auch neue klinische Studien zeigen, daß Akupunkturbehandlungen bei RLS wirksam sein können4) 5).
Ohrakupunktur
Abb: Eine herkömmliche Dauernadel (links) und eine moderne Implantat-Nadel Als bedeutendster Vertreter der Mikrosystem-Akupunkturen gilt heute die Ohrakupunktur. Wann die Ohrmuschel erstmals therapeutisch genutzt wurde, ist nicht genau bekannt. Der älteste überlieferte Bericht stammt von Hippokrates. In den 1950er Jahren durchforschte der französische Arzt Paul Nogier die Literatur der Vergangenheit. Mit seinen Forschungen und Erkenntnissen legte er den Grundstein für die mittlerweile weltweit verbreitete moderne Ohrakupunktur: Die Aurikulomedizin. Diese bietet neben der Anwendung verschiedener Nadeltechniken auch diagnostische Möglichkeiten.
Seit den 1970er Jahren können zur Ohrakupunktur auch sogenannte »Dauernadeln« eingesetzt werden. Diese Nadeln verbleiben meist 1-2 Wochen im Ohr.
Implantat-Akupunktur
Abb: Ein Akupunktur-Implantat wird platziert Die moderne europäische Implantat-Akupunktur ist eine Form der Ohrakupunktur. Anstatt der kurzfristigen Anwendung von klassischen Akupunkturnadeln oder Dauernadeln werden winzige Implantatnadeln an den bekannten Reflexpunkten gesetzt. Die Nadel wächst nach 1-2 Tagen völlig unsichtbar in der Ohrmuschel ein und muss nicht wieder entfernt werden. Dadurch sollen die Reflexpunkte permanent stimuliert werden.
Implantat-Akupunktur entspricht im Stimulationsmechanismus (»Implantate am Akupunkturpunkt«) der asiatischen Catgut-Akupunktur, wird jedoch ausschließlich zur Ohrakupunktur eingesetzt.
So funktioniert Implantat-Akupunktur |
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1. Der Implantator wird auf den
Reflexpunkt gesetzt. |
2. Mit leichtem Druck wird das Implantat (hier rot) sanft in die Haut geschoben. |
3. Nach 2-3 Tagen ist das Implantat unsichtbar an seinem Bestimmungsort eingewachsen. |
Die verwendeten Akupunktur-Implantate haben in etwa die Größe einer Stecknadelspitze. Sie bestehen aus medizinischem Reintitan und sind hochverträglich. Als Alternative zu Dauerimplantaten aus Titan können Templantate eingesetzt werden (»Jahresnadeln«). Diese Nadeln bestehen aus einem synthetischen organischen Hightech-Material auf Glucose-Milchsäurebasis und sind auflösbar. Sie verbleiben 15-20 Monate im Ohr und werden während dieser Zeit vom Körper vollständig abgebaut.
Speziell ausgebildete Implantat-Akupunkteure setzen Implantate vorwiegend bei Krankheitsbildern ein, bei welchen sie mit klassischer Ohrakupunktur bereits gute Erfahrungen machen konnten.
Implantat-Akupunktur am Beispiel RLS: Ergebnisse einer Studie über die Abnahme des iRLS-Scores bei Patienten mit Restless-Legs-Syndrom nach der Behandlung mit Implantat-Akupunktur. Quelle: Deutsche Zeitschrift f. Akupunktur7)
Seit der Entdeckung der noch relativ jungen Implantat-Akupunktur im Jahr 2001 werden diese speziellen Nadeln aufgrund ihrer Natur als Dauerimplantat vorzugsweise bei chronischen Krankheitsbildern angewendet. Die Behandlung erfolgt ambulant unter sterilen Bedingungen und ist unkompliziert.
Bei der Behandlung von Schmerzerkrankungen wie beispielsweise chronischen Gelenk- oder Rückenschmerzen werden vorwiegend resorbierbare Implantatnadeln (Templantate) eingesetzt. Bei erfolgreicher Anwendungung können nach 1-2 Jahren Titan-Implantate nachgesetzt werden.
Implantat-Akupunktur bei RLS
Ab 2011 wurden erstmals klinische Studien über den Einsatz von Implantat-Akupunktur bei RLS veröffentlicht7) 8). Diese Untersuchungen zeigen, daß sich der Einsatz von Akupunktur-Implantaten positiv auf das Krankheitsbild auswirken kann.
Das leistet Implantat-Akupunktur
- Das Implantat verbleibt permanent am Reflexpunkt im Ohr
- Das Implantat ist völlig unsichtbar
- Die Materialen des Implantats sind sehr gut verträglich
- Verringertes Risiko von Entzündungen gegenüber Dauernadeln
- keine medikamentösen Nebenwirkungen
- Es bleiben keine kosmetischen Schäden zurück